Was Kinder wirklich brauchen.

Fachpersonen aus Bildung, Betreuung und Erziehung geben Antworten und argumentieren in zehn Punkten, warum es besser ist, mit unseren Kleinkindern offline zu sein.  

Go offline, weil…

… die Kinderstimme am Familientisch wieder hörbar wird.

Kinder lernen essen durch alle Sinne – und am besten im Austausch mit Eltern und Bezugspersonen. Wenn beim Essen kein Fernseher läuft, verbessert das die Ernährungsqualität und senkt das Risiko für Übergewicht.

Abou-Dakn et al., 2023

… der Blick aus dem Kinderwagen die reale Welt eröffnet.

Spaziergänge mit den Eltern sind für Kinder echte Entdeckungsreisen. Gemeinsam erleben sie die Umwelt, sammeln neue Eindrücke und lernen mit allen Sinnen.

Abou-Dakn et al., 2023

… im Kinderzimmer kindliche Fantasie und Kreativität Vorrang haben.

Je freier und vertiefter Kinder spielen, desto mehr lernen sie dabei. Längere Bildschirmzeiten können hingegen die Vorstellungskraft einschränken – eine Fähigkeit, die entscheidend ist für Fantasie, Sprache, Problemlösung und kognitive Entwicklung.

Suggate & Martzog, 2020;
Wustmann Seiler et al., 2021

… digitale Medien den gesunden Schlaf stören.

Längere Bildschirmzeiten können bei Kleinkindern zu kürzerem Schlaf, häufigem Aufwachen und späterem Einschlafen führen – die Schlafqualität leidet. Erholsame Schlaf- und Ruhezeiten sind jedoch zentral für Wachstum, Gehirnentwicklung, Gedächtnis, Lernen und eine stabile Emotionsregulation.

Abou-Dakn et al., 2023;
Sticca et al., 2025

… kleine Kinder vor gefährlichen Orten im Netz geschützt sein müssen.

Nutzen Kinder digitale Medien ohne Elternaufsicht, steigen die Risiken. Sie können früh mit problematischen Inhalten in Berührung kommen, etwa Werbung oder Gewalt, gefährlichen Kontakten mit Fremdem oder dem versehentlichen Herunterladen von Malware.

Edwards, 2021; Santamaria et al., 2022

… digitale Medien süchtig machen und der Hirnentwicklung schaden.

Übermässige Bildschirmzeit in den ersten drei Lebensjahren kann die kognitive Entwicklung beeinträchtigen, insbesondere die Steuerungsfunktionen des Gehirns wie Arbeitsgedächtnis, Impulskontrolle und kognitive Flexibilität.

Sticca et al., 2025; Habermann et al., 2023

… kleine Kinder den Austausch mit echten Menschen brauchen.

Die Nutzung digitaler Medien verdrängt wichtige Interaktions- und Spielerfahrungen. Besonders wenn Kinder Medien allein konsumieren, fehlen soziale Kontakte und gemeinsames Erleben mit Eltern, Betreuungspersonen oder anderen Kindern. Spielen lässt sich durch Bildschirmzeit nicht ersetzen.

Schmid et al., 2025

… digitale Medien keine wahre Belohnung und kein echter Trost sind.

Häufige Mediennutzung im Vorschulalter führt oft zu Reizbarkeit, Frustration und innerer Unruhe. Besonders kritisch wird es, wenn Eltern Bildschirme regelmässig zur Beruhigung oder Ablenkung einsetzen. Kinder brauchen echte Kontakte, um ihre Selbstregulation zu entwickeln und emotional zu reifen.

Sticca et al., 2022

… digitale Medien körperlich inaktiv und träge machen.

Kinder, die im Alter von 2 bis 3 Jahren häufiger Bildschirmmedien nutzen, zeigen mit 5.5 Jahren deutlich weniger Bewegungsfreude als Kinder, die in diesem Alter seltener digitale Medien verwenden.

Bleckmann et al., 2022, Schmid et al. 2025

… digitale Medien Langeweile kompensieren und die Eigenmotivation blockieren.

Langeweile ist ein wichtiger Zustand, denn sie schafft Raum für Kreativität, fördert die Selbstregulation und unterstützt die Entwicklung eigener Ideen.

Bleckmann et al., 2022; Habermann et al., 2023

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Kinder brauchen nicht viel. Nur uns für Gespräche.

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Kinder brauchen nicht viel. Nur unsere Zuwendung.

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Kinder brauchen nicht viel. Nur unsere Aufmerksamkeit.